Gesetzlich sind Männer und Frauen in Nepal gleichberechtigt. Das reicht aber längst nicht, um eine echte Gleichstellung herbeizuführen. Noch sind Frauen in politischen Ämtern – trotz Quotenregelung von 30 % – unterrepräsentiert. Selbst wenn sie einen Sitz in Parlamenten oder Gemeinderäten innehaben, versuchen Männer nicht selten, sie auszugrenzen. Missbrauch von und Gewalt an Frauen sind offiziell zwar verboten, es gibt aber keinen ausreichenden Opferschutz. Dieser kann nur angegangen werden, wenn sich die Denkweise der Menschen ändert. Häusliche Gewalt und Vergewaltigungen passieren oft in Familien und bleiben nach außen unsichtbar. Frauen, vor allem in ländlichen Regionen wie Humla, sind in der Regel auch wirtschaftlich von ihren Männern abhängig. Während Männer ihr Geld auf die Bank bringen, geben Frauen es für die Familie aus und kümmern sich zusätzlich um Kinder und Haushalt. Sie leisten oft schwere körperliche Arbeit auf dem Feld oder beim Tragen von Lasten. Themen wie Gewalt, Kinderheirat, Zwangsprostitution, Hexenverfolgung und Stigmatisierung der Menstruation lassen sich immer noch finden. Auf der anderen Seite gibt es aber auch immer mehr Frauenorganisationen, die Frauen darin bestärken ihre Rechte einzufordern und sich wirtschaftlich unabhängig zu machen. Zentrale Schlüssel für gesellschaftliche Veränderungen liegt im Zugang zur Bildung für beide Geschlechter.
In ländlichen Regionen wie Humla teilen sich Männer und Frauen die Arbeiten auf. Männer sind dann auch für kochen und Kinderbetreuung zuständig.
In den Städten, wo Menschen für ihre Tätigkeiten aus dem Haus gehen müssen, herrscht eine klassische Arbeitsteilung.
Familienplanung ist ein wichtiges Thema. Angestrebt werden zwei Kinder pro Familie. Anti- Babypillen werden kostenlos an Frauen ausgegeben. Aber auch hier gilt, dass sie im ländlichen Bereich nicht jeder Frau zugänglich sind. Außerdem ist das Thema Verhütung, genau wie das der Menstruation, Scham besetzt.
Auch im Bereich des Gesundheitswesens sieht man häufig, dass Frauen-Gesundheit weniger Bedeutung hat als die der Männer. Nicht selten verrichten Frauen in ländlichen Regionen krank ihre Arbeit und es wird kein Geld dafür ausgegeben, sie zum Health Post oder ins Krankenhaus zu bringen.
Aber je mehr Mädchen und Jungen zu Schule gehen, eine Ausbildung bekommen, eigenes Geld verdienen und sich ihr Bewusstsein entwickelt, desto mehr werden sie sich der Ungleichheit bewusst. Frauen fordern ihre Rechte ein.
Zahlreiche Frauenorganisationen, die sich auch auf nationaler Ebene zusammenschließen, helfen Ihnen dabei und verändern gesellschaftliche Strukturen zunehmend. Allen voran die Women‘s Foundation of Nepal, die es seit 40 Jahren in Nepal gibt. Sie wird ausschließlich von Nepalies geführt. Die politisch streitbaren Frauen scheuen sich nicht davor, auch bekannte Männer, die ihre Frauen misshandeln, vor Gericht zu bringen. Vier Anwälten und Anwältinnen stehen Ihnen dafür hilfreich zur Seite.
Ein wichtiges Ziel für die Zukunft ist die Zusammenführung der 95 tätigen Frauenorganisationen unter einem Dach, um gemeinsam noch effektiver für Frauenrechte agieren zu können.
Egal ob auf dem Land oder in der Stadt, Frauen in Nepal sind – wie weltweit – eine zentrale Kraft der Gesellschaft.
Text von Martina Haski, sie hat die Projektreise im Sommer 2022 begleitet.
Sukha hilft dort, wo wir uns auskennen.
Durch 30 Jahre Reiseleitung an immer den gleichen Orten in Indien und Nepal sind Hilfsprojekte erblüht.
Sei es die Erdbeben Hilfe 2015 in Nepal, oder die Essens-Verteilung in der Hungersnot, welche die Corona Lockdowns in Nordindien und Nepal verursacht haben.
Unsere lokalen Projektpartner sind erfahrene Grassroot Organisationen, die engagiert und unermüdlich vor Ort im Einsatz sind, mit direktem Kontakt und Vernetzung in der Bevölkerung.
Sukha helps where we know our way around. Aid projects have blossomed through 30 years of tour guiding to the same places in India and Nepal. Be it the earthquake aid 2015 in Nepal, or the food distribution in the famine caused by the Corona Lockdowns in Northern India and Nepal. Our local project partners are experienced grassroots organisations that are committed and tirelessly working on the spot, with direct contact and networking among the population.