tibetisches Kloster in Parphing
tibetisches Kloster in Parphing

Der tibetische Buddhismus wird in Klöstern studiert und praktiziert. Diese patriarchalen Systeme waren im alten Tibet in einer feudalen Struktur mit der Bevölkerung verwoben. Er werden vier Traditionslinien oder Schulen unterschieden: die älteste Tradition der Nyingma Schule, die Karma Kagyü Schule, die Schule der Sakya und jene der Gelugpa.

Die Unterschiede liegen in den Schwerpunkten der Philosophie und Meditations-Praxis. Der tibetische Buddhismus wird Vajrayana genannt und basiert auf den Lehren des Mahayana Buddhismus, dieser wiederum auf dem alten Hinayana Buddhismus, mit den Lehren von Buddha Shakyamuni. 

Buddha lebte in Nordindien und mit dem Buddhismus kam im siebten Jhdt. n. Chr. die gesamte reiche indische Kultur auf das wilde und abgelegene tibetische Hochplateau. Bereits Buddha hatte seine Sangha (Gemeinschaft) in einem streng geregelten Männer Orden organisiert. Später kamen Frauen hinzu - was ihm nicht wirklich passte. So sind die Nonnen bis heute sehr benachteiligt. Oft leben diese vereinzelt, zwar ordiniert aber ohne Gemeinschaft und Bildung in ihren Dörfern. Dabei stehen die Nonnen weit unter den Mönchen.

 

Es ist eine junge Bewegung in Asien, die die Nonnen (Nepali: Anis) fördert und sie in Nonnenklöstern (Ani Gompa's) zusammenführt.

Seit sieben Jahren gibt es in Nepal eine Nepali Nun Association, die "Lotusnonnen", welche sich um die Belange der Nonnen in Nepal kümmert. Sukha e.V. ist eng mit dieser Organisation befreundet. 

 

In der christlichen Tradition ist das Ausscheiden aus einem kirchlichen Orden schwierig und oft mit Schande und Schmach belegt. In der tibetischen Tradition ist das anders. Mönch oder Nonne auf Zeit ist durchaus üblich.

Wirtschaftlich sind die Klöster eng mit der umliegenden Gemeinde verwoben. Die Klöster bekommen Land, Lebensmittel und Spenden vom Dorf sowie von der spirituellen Gemeinschaft ihrer Traditionslinie. Dafür erzeugt und hält das Kloster die spirituelle Praxis, und bietet Begleitung, z.B. in einem Trauerfall.

Kinder werden meistens sehr jung in ein Kloster gegeben, oft sind die wirtschaftlich armen Eltern reich an Kindern. So sind die Kinder versorgt und erhalten eine Schulbildung. Später können sie sich entscheiden, ob sie weiter ordiniert im Kloster leben möchten, oder ob sie austreten um eine Familie zu gründen und ein weltliches Leben zu führen. 

Einmal hatte ich einen tibetischen Guide, dessen Onkel Mönch war. Als er alt und pflegebedürftig wurde hatte sich der Guide ordinieren lassen um den Onkel im Kloster zu pflegen. Nach dem Tod des Onkels hat er die rote Robe wieder abgelegt. 

 

Der Klosteralltag selbst hat klare, strenge Regeln. Der Tag ist gefüllt mit verschiedenen Verpflichtungen zum Studium und Praxis der Philosophie und Psychologie, der Meditation und dem "weltlichen Schulunterricht". Hinzu kommen Gemeinschaftsarbeiten wie die Pflege der Klosteranlage, Essenszubereitung u.a.

 

Da die Tibeter in Indien und Nepal Exil gefunden haben, finden wir zahlreiche und zum Teil sehr große Klöster des tibetischen Buddhismus in beiden Ländern. Seriös bewahren sie die tiefgründigen Lehren.